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FAQ – Fragen und Antworten zur Risikobeurteilung

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Ihre Fragen, unsere Antworten. Hier finden Sie eine Zusammenstellung von häufigen Fragen zur Risikobeurteilung.
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Sicherheit von Maschinen, Risikoanalyse und Risikobeurteilung

Wie der Name schon sagt, wird in einem interdisziplinären Team aus Fachleuten offen über potentielle Gefährdungen eines Produktes diskutiert. Die Teilnehmer sollten aus verschiedenen Bereichen wie Konstruktion, Technik, Sicherheit, usw. stammen. Die Brainstorming-Methode dient eher zur Vorbereitung einer anderen Risikobeurteilungsmethode und kann wertvolle Informationen liefern.

Vorteile dieser Methode:
+ liefert rasch Ergebnisse
+ Synergieeffekte durch das Zusammenbringen unterschiedlichster Sichten auf das Thema

Nachteile dieser Methode:
ungeordnet
vollständige Betrachtung nicht erreichbar

Die Faktoren und Ereignisse, wie Teil- oder Funktionsausfälle, die zu einem unerwünschten Hauptereignis beitragen werden ermittelt. Die ursächlichen Faktoren werden dem Ereignis in einer Baumstruktur zugeordnet. Die Zusammenhänge von Ursache und Wirkung eines Ereignisses wird so leicht grafisch erkennbar gemacht. Die Tiefe der Verschachtelungen ist nicht begrenzt. Diese Methode wird landläufig als „Fehlerbaumanalyse“ bezeichnet bônus.

Vorteile dieser Methode:
+ gut geeignet für Analyse von Systemen mit vielen Schnittstellen
+ übersichtlich durch grafische Darstellung
+ gut geeignet zur Vorbereitung einer FMEA (Reduzierung des Aufwandes durch Vorauswahl relevanter Ereignisse)

Nachteile dieser Methode:
hoher Lernaufwand
Auswirkungen von Faktoren auf andere Ereignisse können übersehen werden, weil man stets mit einem Hauptereignis beginnt

Abweichungen von der gewünschten Funktion für verschiedene Betriebszustände des Produktes werden mithilfe von vordefinierten Leitwörtern wie z.B. „zu hoch“, „zu gering“ usw. untersucht. Ursachen und Wirkungen der Abweichungen werden diskutiert und notiert. Anschließend werden in dieser Risikobeurteilungsmethode Gegenmaßnahmen entwickelt.

Vorteile dieser Methode:
+ Leicht zu erlernen und zu beherrschen

Nachteile dieser Methode:
Einsatzbereich der Methode stark eingeschränkt
Nicht für Produktionsmaschinen geeignet

In dieser Risikobeurteilungsmethode wird die Struktur und Funktion eines Produktes anhand Schaltplänen, Skizzen, Prozessplänen, Pflichten- und Lastenheften analysiert. Untersucht werden Abweichungen von Sollzuständen, deren Auswirkung und Erkennbarkeit. Dann werden Risiken eingeschätzt und die drei Risikoelemente Folgen, Häufigkeit und Erkennungswahrscheinlichkeit anhand einer Skala von 1 bis 10 bewertet und dann miteinander multipliziert. Das Ergebnis bezeichnet man als “Risikoprioritätszahl”. Anschließend wird versucht die Risiken zu mindern oder geeignete Maßnahmen zu finden, um die sog. Risikoprioritätszahl zu verringern.

Vorteile dieser Methode:
+ freie Wahl des Detaillierungsgrades
+ gut geeignet für die Untersuchung von Baugruppen, Bauteilen, Funktionen und Prozessen

Nachteile dieser Methode:
aufwendig

Aufgabenbezogene Risikobeurteilung ist eine in EN ISO 12100 und ISO TR 14121-2 empfohlene Methode für den Maschinenbau. Das Produktleben wird in verschiedene Lebensphasen aufgeteilt und diese wiederum in Aufgaben, welche automatische Abläufe und/oder Tätigkeiten von Personen enthalten. Diese Aufgaben werden dann untersucht und dabei möglicherweise auftretende Gefährdungen ermittelt. Abschließend werden Lösungsansätze für die Gefährdungen entwickelt und dokumentiert.

Vorteile dieser Methode:
+ einfach zu erlernen
+ geeignet für den Maschinenbau, elektrische Apparate, Medizingeräte

Nachteile dieser Methode:
weniger geeignet für verfahrenstechnische Anlagen, die überwiegend automatisch arbeiten

Es wird bei der Risikobeurteilung unter anderem nach folgenden Methoden unterschieden:

  • Aufgabenbezogene Risikobeurteilung
  • Fehlerzustandart- und effektanalyse (FMEA-Methode)
  • Gefährdungs- und Betreibbarkeitsuntersuchung (HAZOP)
  • Fehlerzustandsbaumanalyse (FTA)
  • Brainstorming-Methode

Die Risikominderung dient dazu, Maßnahmen auszuwählen die das Risiko reduzieren. Für jede Gefährdung sollte man zumindest versuchen, eine Lösung zu finden, die das Risiko mindert. Dies können konstruktive Änderungen, technische Schutzmaßnahmen wie trennende und nicht trennende Schutzeinrichtungen sein oder in letzter Konsequenz Sicherheits- und Warnhinweise am Produkt und/oder in der Betriebsanleitung umfassen. Die jeweiligen Lösungen muss in einer Dokumentation umfassend beschrieben werden, dabei sollte auch auf ggf. angewendete Normen Bezug genommen werden.

Auf der Grundlage der Ergebnisse aus der Risikoeinschätzung kann man bewerten, ob und welche Maßnahmen zur Risikominderung ergriffen werden sollten. Man sollte dabei nicht automatisch davon ausgehen, dass bei einem „geringen Risiko“ keine Maßnahmen zur Risikominderung getroffen werden müssen. Es muss immer festgestellt werden, was nach dem Stand der Technik zulässig ist. Dazu ist eine Normenrecherche unerlässlich. Wird in einer Norm – insbesondere in produktspezifischen Normen – für ein vorhandenes Risiko eine Maßnahme gefordert, dann sollte diese angewendet werden, auch wenn man das Risiko bei der Einschätzung als “gering” eingestuft hatte.

Eine sorgfältige Beschreibung der Gefährdungen und Gefährdungssituationen, die beurteilt werden sollen, ist eine Voraussetzung für die Risikoeinschätzung. Dann werden aus der Risikobeurteilung die Gefährdungen ausgesucht, deren Risiko formell eingeschätzt werden sollen.
Zuerst wird die Schwere der Verletzung eingeschätzt. Dabei wird abgeschätzt welche Verletzungen schlimmstenfalls resultieren könnten. Dann werden Häufigkeit und Dauer betrachtet, während der eine Person einer Gefahr ausgesetzt sein bzw. sich in einem Gefahrenbereich aufhalten kann. Als drittes Risikoelement wird die Wahrscheinlichkeit des Eintretens der Gefährdung eingeschätzt und als viertes Element die Möglichkeiten zur Vermeidung der Gefährdungssituation. Auf Basis der Einschätzungen lässt sich mit größerer Objektivität über die erforderlichen Maßnahmen zur Risikominderung entscheiden.

Die Einschätzung der Risiken hilft zu entscheiden, ob Maßnahmen getroffen werden sollten und in welchem Umfang. Durch einen anschließenden Vergleich des Risikos ohne und mit Schutzmaßnahmen können weitere Maßnahmen wie bspw. Konstruktionsänderungen, Warnhinweise usw. durchdacht werden.

Um Gefährdungen und Gefährdungssituationen zu entdecken, müssen zuerst alle Informationen über Abläufe und Handlungen, die in Verbindung mit der Nutzung einer Maschine entstehen, gesammelt werden. Am besten teilt man die Abläufe und Handlungen in die Lebensphasen der Maschine auf und untersucht diese kritisch auf Gefährdungen. Dann werden die Gefährdungen nach ihrer Art, dem Ursprung der Entstehung und den möglichen Folgen in einer Liste dokumentiert werden. Dabei sollten die Gefährdungssituation und das Ereignis, dass konkret die Gefährdung auslöst, sorgfältig beschrieben werden.

Die Definition des bestimmungsgemäßen Gebrauches und des vorhersehbaren Fehlgebrauchs gehören zu den Grenzen einer Maschine. Der bestimmungsgemäße Gebrauch beschreibt zum einem welche Funktionen zulässig sind und in welcher Umgebung die Maschine genutzt werden darf. Der vorhersehbare Fehlgebrauch umfasst absichtliche und unabsichtliche Fehlanwendungen. Diese unterscheiden sich vom Missbrauch, der immer eine absichtliche und grobe, oft auch absurde Zweckentfremdung ist. Zu den Grenzen einer Maschine gehören auch zeitliche Grenzen: maximale Nutzungsdauer der Maschine und ggf. einzelner sicherheitsrelevanter Teile. Außerdem räumliche Grenzen: Natur der Einsatzumgebung (z. B. drinnen oder draußen), klimatische Bedingungen, Platzbedarf.

Eine Risikobeurteilung umfasst maßgeblich folgende Schritte:

  • Die Grenzen der Maschine werden bestimmt, d.h. welche bestimmungsgemäße Verwendung vorgesehen ist und welche vorhersehbaren Fehlanwendungen denkbar sind. Außerdem weitere Grenzen (räumliche, zeitliche usw.)
  • Gefährdungen und die damit verbundenen Gefährdungssituationen, welche von der Maschine ausgehen
  • Abschätzung der Risiken unter Berücksichtigung der Schwere möglicher Verletzungen oder Gesundheitsschäden und der Wahrscheinlichkeit des Eintretens
  • Bewertung der Risiken, um herauszufinden, ob eine Risikominderung erforderlich ist und wie weit diese zu gehen hat
  • Die mit den Risiken verbundenen Gefährdungen ausschalten oder durch Schutzmaßnahmen das Risiko mindern

Ja. Die Beschreibung des Bedienplatzes einer Maschine ist ein Risikobeurteilungsinstrument und dient dazu, die an der Maschine wahrgenommenen Tätigkeiten zu beschreiben und im Rahmen der Risikobeurteilung zu bewerten.

Die Maschinenrichtlinie legt Anforderungen an die Dokumentation der Risikobeurteilung fest und verlangt mindestens:

  • Eine Beschreibung des angewendeten Verfahrens
  • Auflistung aller identifizierten Gefährdungen
  • Beschreibung der Schutzmaßnahmen
  • Sicherheits- und Gesundheitsschutzanforderungen, die durch die Schutzmaßnahmen umgesetzt werden und ggf. der angewendeten Normen

Allein schon aus haftungsrechtlicher Sicht sollte die Risikobeurteilung dokumentiert werden. Dessen ungeachtet verlangen die gesetzlichen Regelungen einen schriftlichen Nachweis über alle Schritte der Risikobeurteilung.

Jeder Hersteller technischer Erzeugnisse (Maschinen, Elektrogeräte, Medizinprodukte, Druckgeräte usw.) ist verpflichtet für seine Produkte eine Risikobeurteilung durchzuführen. Die Maschinenrichtlinie und so gut wie alle anderen CE-Kennzeichnungsrichtlinien fordern dies, um die für das jeweilige Produkt geltenden Sicherheits- und Gesundheitsschutzanforderungen zu ermitteln διαβάστε το άρθρο.

Die Risikobeurteilung dient dazu sichere Produkte systematisch zu entwickeln und am Ende dieses Prozesses mögliche Restrisiken bei der Nutzung des Produktes zu identifizieren, vor denen in der Gebrauchsanleitung gewarnt werden kann. Durch diese Warnungen kann sich der Hersteller auch vor möglichen Haftungsansprüchen durch das Produkthaftungsgesetz absichern.

Unter dem Begriff Risikobeurteilung versteht man die Analyse und Einschätzung von Gefährdungssituationen. Weiterhin bewertet die Risikobeurteilung die eingeschätzten Gefahren und beschreibt konkrete Gegenmaßnahmen in Ihrer Art und Umfang, um das Produkt sicherer zu machen.

Es gibt keine Aufstellung welche Sicherheitsfunktionen für die Inbetriebnahme außer Kraft gesetzt werden dürfen. Die Inbetriebnahme ist eine Lebensphase und muss in der Risikobeurteilung betrachtet werden köpa lasix. Es kann sein, dass bei der der Inbetriebnahme noch nicht alle Sicherheitsfunktionen implementiert bzw. installiert sind. Dann müssen aber weitere maschinenspezifische Sicherheitsmaßnahmen getroffen werden.

Die Maschinenrichtlinie 2006/42/EG besagt, dass eine Maschine bzw. Anlage nicht ohne Betriebsanleitung in Verkehr gebracht werden darf. Eine Nachreichung der Betriebsanleitung ist somit ausgeschlossen.

Die Risikobeurteilung ist laut Maschinenrichtlinie ein Bestandteil der technischen Unterlagen einer jeden Maschine bzw. Anlage. Diese muss grundsätzlich vom Hersteller bereitgehalten werden, um Sie einer zuständigen Behörde auch vorlegen zu können, wenn dies gefordert wird. Zum Lieferumfang der Technischen Dokumentation gehört die Risikobeurteilung aber nicht. Die Lieferung kann und sollte jedoch vertragsrechtlich vereinbart werden.

Die Risikobeurteilung ist im Maschinenbau und bei Druckgeräten unabdingbare Voraussetzung für die CE- Kennzeichnung. Für Geräte, die unter die Niederspannungs-, EMV- und ATEX-Richtlinie fallen, gilt dies seit April 2016 ebenfalls. Die Regeln für die EG-Kennzeichnung von Maschinen sind in der EG-Maschinenrichtlinie enthalten, in Deutschaland umgesetzt als 9. Verordnung zum Produktsicherheitsgesetz (ProgSG).

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